Mit diesem Artikel möchten wir von ValorCompany auf eine Krankheit aufmerksam machen, welche im Volksmund allenfalls als eine Krankheit bekannt ist, welche „eh nur Soldaten bekommen“ würden.
Diese Krankheit ist aber weiter verbreitet, als man vermuten mag. Sie tritt natürlich gehäuft bei Soldaten, aber auch bei Polizisten, Angehörige der Feuerwehr und der Rettungsdienste, Justizbeamte und Sicherheitsmitarbeiter auf, um Beispiele zu nennen.
Letztendlich ist aber niemand davor sicher.
Wir sprechen hier von der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder im
englischen Sprachgebrauch Posttraumatic Stress Disorder (PTSD) genannt.
Diese psychische Erkrankung kann eintreten, wenn man eine oder mehrere psychisch belastende Ereignisse von außergewöhnlichem Umfang oder katastrophalem Ausmaß durchleben musste.
Die PTBS ist eine völlig normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis. Folglich ist sie kein Zeichen von Schwäche, sondern eine Bestätigung dafür, dass man als Mensch völlig normal „funkioniert“.
Nach ICD-10 (internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) müssen für die Diagnose einer PTBS folgende Kriterien erfüllt sein:
- Der Betroffene war einem belastenden Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Umfang ausgesetzt, welches geeignet ist, eine tiefgreifende Verzweiflung auszulösen.
- Es müssen das wiederholte Erleben des Traumas in Form von sich aufdrängenden Erinnerungen wie Flashbacks und (Alb-)Träume, anhaltende Erinnerungen an das Trauma oder das Gefühl einer von innen heraus kommenden Bedrängnis vorhanden sein, welches das Trauma ähnelt bzw. in einem Zusammenhang damit steht.
- Der Betroffene meidet Situationen, welche dem Trauma in irgendeiner Form
ähneln (Vermeidungsverhalten)
- Es muss mindestens eines der folgenden Merkmale erfüllt sein: (1) eine teilweise vorhandene oder vollständige Unfähigkeit, sich an Kernelemente des Traumas zu erinnern oder (2) anhaltende Symptome einer psychischen Erregung (Hyperarousal), wobei zwei der folgenden Merkmale erfüllt sein müssen:
Schlafstörungen, erhöhte Schreckhaftigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhte Reizbarkeit und/oder Hypervigilanz.
Weiterhin sind unter Umständen bei den Betroffenen ein Gefühl von emotionaler Taubheit, Interessensverluste, Sprachstörungen, Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen zu beobachten und Alkohol- und/oder Drogenmissbrauch zu beobachten.
Nicht nach jedem traumatischen Ereignis entwickelt sich eine PTBS. Wenn die oben genannte Symptomatik (oder Teile davon) in den ersten vier Wochen nach dem Ereignis eintreten, aber danach abklingen, spricht man von einer akuten Belastungsreaktion.
Bei einer akuten Belastungsreaktion ist keine therapeutische Behandlung erforderlich, jedoch ist ein Gespräch mit einem Therapeuten nicht verkehrt und wird unsererseits aus prophylaktischen Gründen empfohlen.
Wenn die Symptomatik nach vier bis aller spätestens sechs Wochen immer noch nicht abgeklungen ist, spricht man von einer PTBS. Spätestens dann sollte man auf jeden Fall Hilfe in Anspruch nehmen.
Schlussendlich sind diese Symptome eine ganz normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis. Auch wenn diese Reaktion in Form einer PTBS einen krankhaften Verlauf nehmen kann, ist man in keiner Weise ein schwacher, instabiler oder schlechter Mensch.
Der Mensch ist auf diese Art von Reaktion aufgrund seiner Evolution programmiert. Wieso das so ist, erfahrt ihr im nächsten Teil unseres Artikels.
Hier gibt es Hilfe:
BAPersBwBundesamt für das Personalmanagementder Bundeswehr Referat VII 1.4
Sozialdienst der Bundeswehr
Alte Heerstraße 81
53757 Sankt Augustin
Regierungsoberamtsrätin Maria ScholtenTelefon: +49 2241 15 2926